Ratgeber: Lautstärken mit dem iPhone richtig messen

Seite 2: Lärm mit dem iPhone dokumentieren

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Sobald Sie eine Messung starten, nimmt Dezibel X die ermittelten Daten kontinuierlich auf. Wenn Sie eine Mess-Session speichern möchten, klicken Sie auf das kleine Pfeil-Icon unterhalb der Frequenzanzeige. Die aktuelle Sitzung landet dann, inklusive der Verlaufsgrafik, unter "Daten".

Diese Protokolle lassen sich zum Beispiel per E-Mail, Airdrop, Dropbox oder Apples Nachrichtendienst weiterleiten. Sie können auch ein Foto von Ihrem Standort schießen, in das Decibel X die aktuellen Messwerte einstanzt. Das ist praktisch, um Lärm einem konkreten Ort zuzuordnen. Wenn Sie mögen, dürfen Sie diese Schnappschüsse auch gleich bei Facebook oder Instagram hochladen.

Hinweise helfen, sich in der App zurechtzufinden.

Das kostenlose Dezibel X finanziert sich über Werbeeinblendungen – und weist ständig auf die Abo-Option hin.

Wenn Sie die App nur gelegentlich nutzen, lässt sich damit leben; bei regelmäßiger Nutzung nerven die Banner aber.

Um alle Funktionen der App freizuschalten, muss man ein Abo buchen. Vorsicht, das kostet in Voreinstellung 4,50 Euro pro Monat. Es wird auch ein Jahresabo für 17 Euro angeboten (unter "Optionen für Abonnements") sowie eine eigenständige Pro-Version, die einmalig 18 Euro kostet. Dann können Sie Messungen mit allen gängigen Bewertungsfiltern (A, B, C und Z) vornehmen und außerdem beliebig viele Messprotokolle speichern. Eine Beschränkung in der Datenmenge besteht, im Gegensatz zur kostenfreien Version, nicht.

Decibel X ist ein hilfreiches, zuverlässiges Werkzeug zur Schalldruck-Messung, beschränkt sich aber auf diese Disziplin. Wenn Sie Ihr iOS-Gerät etwas flexibler als Messinstrument einsetzen möchten, empfiehlt sich zum Beispiel die App AudioTools von Andrew Smith. Sie kostet in der Basisversion 22 Euro und beherrscht dann ebenfalls die Schalldruck-Messung, bietet unter anderem aber mehrere Module zur Frequenzanalyse, ein Audio-Oszilloskop und einen Testtongenerator.

Die Audio Tools sind flexibel aufgebaut und lassen sich beispielsweise um aufwendige Module zur Raummessung erweitern.

Weitere Funktionen lassen sich per In-App-Kauf ergänzen, etwa zum Ermitteln der Sprachverständlichkeit eines Lautsprechersystems, zum Bestimmen des Raumnachhalls oder zum Messen des Geräuschspannungsabstands (vulgo: Rauschen).

Für die letztgenannte Funktion benötigen Sie allerdings zusätzlich ein rauscharmes, qualitativ hochwertiges Audiointerface. Beschallungsprofis können sogar einen sogenannten Smaart-Realtime-Analyzer ergänzen, ein von der Firma Rational Acoustics entwickeltes Werkzeug, das allerhöchsten Ansprüchen genügt.

In der höchsten Ausbaustufe kostet Audio Tools gut 200 Euro – das ist eine Menge Geld. Allerdings schlägt allein das Smaart-Modul mit 55 Euro zu Buche, ebenso die Ergänzung zum Erstellen von sogenannten Impulsantworten. Auch die benötigen in der Regel nur Profis, um beispielsweise für digitale Hallgeräte real existierende Räume zu erfassen. Andere Pakete wie zum Ermitteln von Lautsprecherverzerrungen sind mit Preisen zwischen fünf und sieben Euro durchaus erschwinglich. Der interessierte Amateur hingegen dürfte bereits mit der Basis-App mehr als glücklich werden.