Chinesische Beamte sollen keine iPhones mehr nutzen

Wie schon in Russland soll es auch im Reich der Mitte im staatlichen Bereich keine US-Technik mehr geben. Nun wurde ein iPhone-Verbot erklärt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 96 Kommentare lesen

(Bild: THINK A/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die chinesischen Zentralbehörden wollen nicht mehr, dass Beamte Technikprodukte von ausländischen Unternehmen verwenden. Davon besonders betroffen sind die iPhones von Apple, berichtet das Wall Street Journal am Mittwoch. Ziel sei es, die Abhängigkeit von "Technologie aus dem Ausland" zu reduzieren.

In den vergangenen Wochen erhielten Beschäftigte entsprechende Anweisungen von ihren Vorgesetzten in Chatgruppen und Meetings am Arbeitsplatz, so informierte Kreise gegenüber der Zeitung. Es blieb zunächst unklar, wie stark verbreitet die neue Regelung ist. Sie soll aber deutlich weitergehen als bisherige Verbote ausländischer Technik.

Die Regierung in Peking hatte schon seit einigen Jahren eine Nutzungseinschränkung für iPhones verhängt, dies betraf allerdings nur bestimmte kritische Behörden. Nun sei dies erweitert worden und man sei bemüht, "die strikte Durchsetzung seiner Vorschriften zu gewährleisten".

Apples iPhone ist unter den High-End-Geräten in China die beliebteste Marke. Zuletzt hatten die Verkäufe im Reich der Mitte sogar jene in den USA überholt, berichteten Marktforscher.

Der Apple-Aktie schadete der Bericht am Mittwoch; sie ging mit einem Minus von 3,6 Prozent als schlechtester Tagesperformer des Dow-Jones-Indexes aus dem Handel. China scheint mit dem iPhone-Verbot auch auf gegenläufige Regelungen in den USA zu reagieren, wo Huawei-Hardware sowie chinesische Apps wie TikTok zunehmend in staatlichen Stellen verboten sind. Auch in Europa versucht man derzeit, die Abhängigkeit von Huawei in den Mobilfunknetzen auf null zu reduzieren.

Zuletzt hatte auch die russische Regierung beschlossen, Apples Produkte innerhalb der Verwaltung möglichst zurückzudrängen. Hier geht es jedoch nicht darum, heimische Produkte zu fördern, stattdessen behaupten Geheimdienste, der Westen nutze iPhone und Co. dazu, örtliche Stellen auszuspionieren.

Auch China betont die Vorteile beim Schutz der nationalen Sicherheit, was in der vergangenen Jahren zu einer Zentralisierung der Kontrolle über digitale Aktivitäten im Land führte. So muss Apple etwa eigene lokale iCloud-Server von regierungsnahen Providern mieten. Ironie der Geschichte: Nach wie vor werden die meisten iPhones in China produziert.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)